Der Film "Heiter bis Wolkig" mit Jessica Schwarz

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Odenwald.Wochenschau.TV:
Can und Tim haben wohl schon alle Anmachersprüche ausprobiert und viele Backpfeifen kassiert. Was beim Aufreißen in Kneipen am besten klappt, ist jedoch die Anfrage nach Samaritersex: Der beste Freund hat Krebs und will noch mal. So gerät der kerngesunde Koch Tim, der angeblich nur noch sechs Monate zu leben hat, an die mitleidige Marie, deren große Schwester in drei Monaten abtreten muss. Regisseur Marco Petry und Autor Axel Staeck versuchen in ihrer Tragikomödie "Heiter bis wolkig" Tumor auf Humor zu reimen, was nicht überzeugend aufgeht.Max Riemelt (13 Semester) spielt einen Großküchensuppenpanscher, der gern ein Gourmetkoch wäre. So sympathisch dieser sportliche Schauspieler rüberkommt, so wenig angekränkelt wirkt er auch, weshalb Tims Behauptung, er leide an einem Hirntumor im Endstadium, kein Mensch glauben kann. Außer Marie, die in Gestalt von Anna Fischer ein arg naives Goldherzchen abgibt. Als Logopädin bringt sie Stotterkindern das flüssige Sprechen bei, doch dem großen Kind Tim entlockt sie die Wahrheit nicht. Maries ältere Schwester Edda hingegen durchschaut den Schwindel bald, lässt Tims Tarnung aber nicht auffliegen, weil sie einen Kumpel für ihre Desperadospäße braucht.
So wenig an der Liebesgeschichte von Tim und Marie stimmt, so gut machen sich Jessica Schwarz und Max Riemelt als Buddy-Typen , bereits vor sechs Jahren spielten sie im DDR-Drama "Der Rote Kakadu" zusammen. Das schaut nun bisweilen aus, als würde die aus Michelstadt Odenwald stammende Volksschauspielerin ihren Filmpartner mitziehen auf eine Ebene, die der Film im Grunde gar nicht hat.
Das, was Jessica Schwarz hier zeigt, zeugt jedenfalls von einem Engagement, das wie verschwendet wirkt in diesem Film. Acht Kilo hat sie sich abgehungert und spielt nun als hohlwangige Kratzbürste mit Zynismus und Verzweiflung an gegen die Zumutungen des Drehbuchs. Edda sucht den Adrenalin-Kick läuft mit Bombenattrappe in eine Bank und landet auf Drogen bei der Polizei, provoziert eine Schlägerei und rast mit 180 Sachen durch eine enge Allee. Ihrer alten Chefin treibt die gelernte Floristin Ziegen in den Blumenladen und flechtet sich am Ende selbst den Kranz für die Beerdigung.
Das Drehbuch verlangt reichlich viel von einer Todkranken, aber Marco Petry will ja noch Party machen vor dem Tode. Und Jessica Schwarz stellt sich dieser reichlich abwegigen Herausforderung mit dem Einsatz einer Schauspielerin, die sich im Charakterfach beweisen will. Leider ist sie dafür in den falschen Film geraten.

Text: ECHO-online http://nyc.de/NMWZAi
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